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Herzlich willkommen in der
Kleintierpraxis Neu Wulmstorf | _ __ _ ![]() |
Alle Knochen des Körpers, die an irgendeiner Stelle miteinander Kontakt haben, bilden dort ein "Gelenk". Manche sind sehr beweglich, wie etwa Schulter-, Ellbogen-, Knie- oder Hüftgelenke, andere sind eher straff, wie die Gelenke zwischen den Wirbeln oder die im Mittelfuß. An den Berührungsflächen befindet sich als Schutzschicht ein Knorpelpolster. Von außen wird das Gelenk durch Bänder und Sehnen, die aus Bindegewebe bestehen, gehalten. Wird nun durch einen Stoß, durch Umknicken oder durch ungleichmäßig wachsende Knochen das Gelenk gedehnt oder gescheuert, versucht der Körper, diese Belastung durch zusätzliche Knorpelbildung wieder zu mildern. Leider wächst aber dann der Knorpel nicht ganz gleichmäßig, und so entstehen regelrechte Wucherungen, die bald die Beweglichkeit eines Gelenkes einschränken. In einige dieser Wucherungen wird noch zusätzlich Knochensubstanz eingelagert. Auch die Bindegewebsfasern werden umgebaut und verlieren ihre Elastizität - das Gelenk wird nicht mehr so gut gehalten! Diese Umbauprozesse eines Gelenkes mit Knorpel- oder Knochenzubildungen bezeichnet man als Arthrose, als chronische, sich langsam entwickelnde Erkrankung eines oder mehrerer ganz bestimmter Gelenke. Ein Tier (oder auch ein Mensch) hat also nicht einfach nur "Arthrose", sondern eine Arthrose z.B. des Ellbogen-, Knie-, Hüft- oder 3. und 4. Wirbelgelenkes. Im schlimmsten Fall können die arthrotischen Gelenke sogar ganz versteifen. Hat Ihr Tier Schmerzen?Die meisten Tiere ertragen Schmerzen, ohne zu jaulen oder ständig zu lahmen. Deshalb ist es oft für einen Tierbesitzer sehr schwierig, festzustellen, in wieweit das eigene Tier Schmerzen empfindet. Jedes Gelenk wird aber von einer Vielzahl von Nervenfasern versorgt, die die Schmerzempfindungen weiterleiten. Außerdem produziert der Körper auch schon bei geringen Gelenksschäden bestimmte Schmerz-Hormone, die "Prostaglandine". Diese unterhalten eine Art Dauerschmerz, den ein Tierbesitzer gar nicht immer wahrnimmt. So muss man also schon auf kleinste Anzeichen achten:
All dies können erste Hinweise auf Schmerzen und damit auf das Entstehen einer Arthrose sein! Was kann man tun, wenn schon eine Arthrose besteht?Wichtigstes Ziel jeder Arthrose - Behandlung ist, das Tier möglichst weitgehend von seinen Schmerzen zu befreien. Ausschlaggebend für die Therapie ist an erster Stelle die wahrscheinliche Ursache der Arthrose. Ist z.B. durch Ausrutschen auf Glatteis ein Meniskus im Kniegelenk beschädigt worden, und hat das Knie darauf mit einer Arthrose reagiert, wird es nötig sein, das Knie zu operieren, den beschädigten Meniskus teilweise oder ganz zu entfernen und die Knochenwucherungen wegzuschleifen. Danach kann sich neuer, glatter Knorpel bilden und das Gelenk wird nach einer Ausheilungsphase wieder fast normal funktionieren. |
_Vorbeuge
_Wissenswertes
 
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Bei einer Arthrose zwischen den Wirbelgelenken dagegen wird man nur in seltenen Ausnahmefällen operieren, denn der Reparaturprozess des Körpers führt letztendlich zu einer Versteifung der Wirbelgelenke. Da hier dann keine Bewegung mehr erfolgt, die Schmerzen bereiten könnte, ist also nur eine schmerzstillende Behandlung in der Übergangsphase nötig.
Hat ein Tier eine Arthrose eines beweglichen Gelenkes, ist aber eine Operation aus Altersgründen nicht mehr möglich, sollte dem Tier wenigstens durch regelmäßige Medikamentengabe ein tiergerechtes, schmerzfreies Leben ermöglicht werden.
Um die Schmerzen zu lindern, werden heutzutage hauptsächlich Medikamente eingesetzt, die "Schmerzhormone" (Prostaglandine) abblocken, sogenannte "Prostaglandin-Hemmer". Diese Mittel haben nicht so starke Nebenwirkungen wie die früher gebräuchlichen Rheumamittel, die neben viel Cortison auch andere, blutbildschädliche Substanzen enthalten. Aber wie alle Schmerzmittel, können auch die sanfteren Medikamente die Magen- und die Darmschleimhäute reizen. Sollte Ihr Tier also unter der Therapie Erbrechen, Durchfall oder blutigen Kot bekommen, setzen Sie sich bitte umgehend mit Ihrer Tierarztpraxis in Verbindung!
Bei manchen Tieren ist eine Dauerbehandlung über Jahre nötig. Die Dosis wird individuell festgelegt. Dann aber ist es wichtig, im Abstand von etwa einem halben Jahr, regelmäßig bestimmte Blutwerte zu kontrollieren. Bitte halten Sie diese Termine unbedingt ein!
Zusätzlich zur Schmerztherapie werden bestimmte Muschelextrakte über das tägliche Futter verabreicht. Diese stärken das Bindegewebe, und damit den Halteapparat eines Gelenkes. Die in ihnen enthaltenen Inhaltsstoffe, sogenannte "Glykosaminoglykane" oder aber "Chondoitinsulfat", sind wichtige Bausteine der elastischeren Bindegewebsfasern bzw. der Gelenksknopel. Deshalb werden Muschelextrakte je nach Alter und Zustand des Patienten und des Gelenkes eingesetzt. Dieses besonders, wenn sich eine Arthrose erst in einem Anfangsstadium befindet - ein gut gehaltenes Gelenk mit intakterem Knorpel scheuert nicht so stark, die Arthrose schreitet nicht fort! So sind sie denn auch DAS Vorbeugemedikament, wenn ein Tier durch eine leichte Knochen-Fehlstellung ( z.B. bei Hüftgelenksdysplasie) oder durch eine Verstauchung Gefahr läuft, eine Arthrose zu entwickeln. Im Gegensatz zu Schmerzmitteln haben sie keinerlei Nebenwirkungen. Da Muschelpräparate aller Art nicht nur Gelenks- Hilfssubstanzen, sondern auch Mineralien und Vitamine enthalten, sollten Sie nicht überdosiert werden (nach dem Motto "viel hilft viel"), damit der Mineralstoffhaushalt des Tieres nicht durcheinandergebracht wird. Denn eine unausgewogene Mineralstoffversorgung (auf das Verhältnis der Mineralien zueinander kommt es an!) schadet Knochen meist mehr, als Muschelpräparate ihm nützen könnten.
Unterstützung erfährt ein arthrotisch geschädigtes Gelenk auch durch eine begleitende physikalische Therapie. Richtiges Schwimmen, Massagen oder sogar kontrolliertes Lauftraining helfen, die Muskeln als Halteapparat wieder aufzubauen und dem Gelenk mehr Stabilität zu geben. Auch eine Magnetfeldtherapie kann in vielen Fällen sinnvoll sein, ebenso wie eine tierärztlich fundiert durchgeführte Akupunktur - Therapie (Achtung, diese Art der Behandlung sollten Sie niemals von Laien, wie etwa Tierheilbehandlern oder Tierheilpraktikern, sondern ausschließlich von TierärztInnen durchführen lassen, die eine entsprechende Zusatzbezeichnung führen! Bei einer Laienbehandlung riskieren Sie die Gesundheit Ihres Tieres!).
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Dr. med. vet. Petra Sindern, Neu Wulmstorf, Mai 2016
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