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Herzlich willkommen in der
Kleintierpraxis Neu Wulmstorf | _ __ _ ![]() |
Wissenswertes über ImpfungenWas ist eigentlich eine Impfung?Nicht jede Spritze, die ein Tier im Lauf seines Lebens bekommt, ist eine Impfung. Vielmehr werden mit einer Impfinjektion abgeschwächte Krankheitserreger in den Organismus gebracht. Diese animieren das Immunsystem, Abwehrstoffe, die so genannten Antikörper, zu bilden. So ist ihr Tier gerüstet, wenn es von den wirklichen, starken Bakterien oder Viren heimgesucht wird. Leider merkt sich das Immunsystem nur eine bestimmte Zeit lang, wie denn der krankmachende Stoff ausgesehen hat und vergisst dann das Baumuster für die Antikörper. Deshalb sind bis ans Lebensende immer wieder Wiederholungsimpfung erforderlich, um das Immunsystem auf dem Laufenden zu halten. Normalerweise informieren die meisten Tierarztpraxen Ihre Tierbesitzer deshalb, wenn der nächste Impftermin näher rückt. Vor jeder Impfung muss sicher gestellt werden, dass Ihr Tier so gesund ist, dass sein Immunsystem nicht übermäßig durch eben die Schutzmaßnahme belastet wird. Deshalb erfolgt zunächst eine allgemeine Untersuchung (das Tier wird kurz angeguckt), dann einige spezielle Untersuchungen wie Abhören des Herzens, Bauch abtasten, Zähne ansehen, in die Ohren gucken, die Analdrüsen prüfen, Augen genauer unter die Lupe nehmen etc. Sollte sich hierbei eine Krankheit zeigen, z.B. ein massiver Befall mit Flöhen oder entzündete Ohren, ist es nicht sinnvoll, den Körper an zwei Fronten gleichzeitig zu beschäftigen. Zunächst wird also die Krankheit behandelt werden. Erst, wenn das Tier (wieder) gesund ist, erfolgt die Impfung. Am Impftag wird Ihr Tier außerdem gewogen, zum Einen, damit eventuell ein gesunderer Ernährungsplan besprochen werden kann. Zum Anderen aber wird das Gewicht in der Kartei vermerkt, damit die jeweiligen regelmäßigen Entwurmungskuren individuell verordnet und richtig dosiert verschrieben und von die Tierärzten oder deren Hilfspersonal abgegeben werden können. Welches Tier muss man wann, wie oft, wogegen impfen?In den letzten Jahren ist die Diskussion um "richtige" und "falsche" Impfschemata erneut entbrannt. Die Empfehlungen, nach denen ich mich weitgehend richte, sind die der ständigen Impfkommission, die es seit Einführung der Deutschen Impfempfehlungen für die Kleintierpraxis des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte im Jahr 2006 gibt. Ihr gehören neben den Wissenschaftlern der deutschen Hochschulen auch einen Mitarbeiterin der Zulassungsbehörde für Impfstoffe und ein praktizierender Tierarzt an. Diesen Empfehlungen steht ein wichtiger Satz voran: Es müssen unbedingt mehr Tiere als bisher geimpft werden!
Wieso ist das am Wichtigsten? |
_Vorbeuge
_Wissenswertes
 
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In Deutschland sind (Stand 2007) etwa 50% aller Hunde und etwa 30% aller Katzen geimpft. Bricht also z.B. in Hamburg die Staupe aus, werden viele Hunde daran sterben. Und die Parvoinfektion der Katze würde sich schnellstens über die Landesgrenzen Hamburgs hinaus ausbreiten, wenn auch nur eine einzige infizierte Katze als klinisch symptomfreier Dauerausscheider in der Nachbarschaft das Virus weitergibt. Es müssen also unbedingt mehr Hunde, Katzen und Kaninchen geimpft werden, damit ein belastbarer Populationsschutz besteht.
Die zweite wesentliche Forderung der Impfempfehlungen lautet:
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Denn nicht alle Individuen haben das selbe Risiko, bestimmte Krankheiten zu bekommen. Ein Mensch, der allein im Wald lebt und nie in Menschenansammlungen zu finden ist, wird vermutlich eher nicht an einer echten Grippe, die sich beim Anniesen des Nachbarn verbreitet, erkranken. Ältere Menschen mit Vorerkrankungen, die in einer größeren Ansammlung z.B. im Altenheim leben, sind aber sehr gefährdet. Sie sollten also unbedingt jedes Jahr eine Grippeimpfung als Core Impfung bekommen (Unter einer Core- Impfung versteht man diejenigen, gegen die alle Individuen einer Population jederzeit belastbar geschützt sein müssen). |
Damit ein einzelnes Tier aber belastbar geschützt ist, muss es zunächst grundimmunisiert werden.
Als Grundimmunisierungen von Welpen gelten alle Impfungen in den ersten beiden Lebensjahren. Hunde- und Katzenwelpen sind in den ersten 6 8 Lebenswochen durch die Muttermilch geschützt, wenn ihre Eltern einen belastbaren Impfschutz besitzen. Deshalb bekommen sie ihre erste Impfung normaler Weise mit 8 Wochen. Damit das Immunsystem sich dann mindestens ein Jahr lang erinnert, wie die Erreger aussehen (s.o.), erfolgt nach 3 - 4 Wochen, also mit 11 - 12 Wochen, die erste Nachimpfung. Im Alter von 15 16 Wochen wird empfohlen, das Immunsystem erneut durch eine Boosterimpfung zu erinnern. Den Abschluss der Grundimmunisierung bildet die Nachimpfung nach weiteren 12 Monaten. | ![]() |
Das heißt also:
Jeder kleine Katzen und Hundewelpe hat in seinen ersten zwei Lebensjahren insgesamt mindestens drei, besser aber vier Impftermine, zu denen teils gleiche, teils unterschiedliche Impfungen verabreicht werden.
Wird erst ab einem Alter von 12 Lebenswochen mit dem Impfen begonnen, ist eine zweimalige Impfung im Abstand von 3 4 Wochen, gefolgt von einer weiteren Impfung nach 1 Jahr, für eine erfolgreiche Grundimmunisierung ausreichend.
Soll man also, um Geld zu sparen, erst im Alter von 12 Wochen mit dem Impfen beginnen?
Das kommt darauf an, wie wichtig Ihnen der Schutz Ihres Tieres ist. In den ersten Wochen, in denen ein Welpe von der Mutter weg genommen wird, um in Ihrer Familie weiter zu leben, ist er besonders stress- und krankheitsanfällig. Eine Krankheit, zumal eine potentiell tödliche, wird er ohne entsprechenden Impfschutz nicht überstehen.
Tierärzte machen diese Erfahrung leider häufiger, als Tierbesitzer dies wahr haben möchten. Etwa 15 Mal pro Jahr erlebe ich in meiner Praxis viel Kummer und Tränen um ein gerade erst erworbenes Hundekind. Warum? Oft werden 8 12 Wochen alte Hundewelpen aus osteuropäischen Ländern aus dem Land geschmuggelt und sozusagen aus dem Kofferraum oder in einer Etagenwohnung ohne sichtbare Anwesenheit einer Hundemutter verkauft. Nicht selten wird dabei kräftig auf die Tränendrüse gedrückt und behauptet, diese Tiere seien gerettet worden. Einen Impfpass haben diese Schmuggeltiere meist nicht, denn die neuen Besitzer hätten ja den Hund gern besonders billig! Oder im Impfpass ist eine Impfung eingetragen, die in diesem Alter vollkommen nutzlos ist (man kann also getrost davon ausgehen, dass der Pass gefälscht und das Tier eben doch nicht geimpft ist ....).
Zwei bis drei Tage nachdem der stolze Neu Hundebesitzer das Tier erworben hat, erkrankt es an unstillbarem Durchfall. Ursache ist meist eine Parvo und/oder Staupeinfektion. Nur etwa 2% dieser Hundekinder überleben diese Erkrankung und das auch nur mit einer sehr teuren und aufwändigen Intensivtherapie!
Eine frühzeitig begonnene Impfung, optimaler Weise noch während der Stillzeit, ist die beste Gewähr für ein gesundes Welpen- und späteres Erwachsenenleben. Und natürlich sollte man niemals einen kleinen Hund oder eine Katze erwerben, deren Mutter nicht sichtbar liebevoll um ihre Babys besorgt ist, um nicht die kriminellen Machenschaften dubioser Tierhändler zu unterstützen.
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Eine Impfung soll eine Immunreaktion auslösen. Sehr selten fällt diese so stark aus, dass der Impfling Schwellungen und Kreislaufprobleme bekommt. Dann muss mit entsprechenden Medikamenten, manchmal auch notfallmäßig, eingegriffen werden. Ein geimpftes Tier sollte am Tag der Impfung nicht übermäßig belastet und gut beobachtet werden, damit eine überschießende Reaktion auch bemerkt wird. Todesfälle durch Impfungen sind außerordentlich selten, auch wenn es auf den speziell betriebenen Impfgegnerseiten im Internet anders behauptet wird. Ich selbst kann aus meiner 25jährigen Berufserfahrung etwa 15 Patienten mit Kreislaufreaktionen erinnern, aber keinen einzigen Todesfall. Hunde oder Katzen, die eine allergische Reaktion gezeigt haben, sollten selbstverständlich nicht mehr oder nur unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen geimpft werden. Tumoren, die sogenannten "injektionsassoziierten Fibrosarkome" werden sehr selten an den Stellen beobachtet, an denen Spritzen gegeben werden. Etwa 1 von 10 000 Katzen erkrankt daran, ich selbst habe in 25 Berufsjahren bisher 4 solche Tumoren gesehen. Eine spezielle Gefährdung bei Impfungen besteht, allen in Funk, Presse und Fernsehen und vor allem im Internet aktiven Foren verbreiteten Unkenrufen zum Trotz, nicht, denn die Häufigkeit der Tumoren ist bei Impfspritzen gleich hoch wie bei Spritzen, die andere Medikamente enthalten! |
Die Gefahr allerdings, in einem gefährdeten Gebiet an einer Krankheit zu sterben, gegen die man impfen kann, ist für ein Tier um mehrere 100% höher, als einen der injektionsassoziierten Tumoren zu entwickeln. Besprechen Sie also mit Ihrer Tierarztpraxis, wie hoch das örtliche Infektionsrisiko ist und lassen Sie sich nicht durch fachliche Laien bange machen!
Auch Sie selbst können dazu beitragen, die Zahl der Tumoren niedrig zu halten: Eine kleine Schwellung nach einer Impfung ist ganz normal. Sollte aber 4 - 6 Wochen nach der Spritze immer noch ein "Knubbel" zu fühlen sein, lassen Sie den vorsichtshalber großflächig entfernen und unbedingt in einem Speziallabor untersuchen. Bitte nicht warten, bis die Knubbel Walnussgröße oder mehr erreicht haben!
Bei der Frage, ob Nachimpfungen denn überhaupt notwendig sind, spielt nach meinen Erfahrungen eher die Überlegung eine Rolle, wie man denn Geld einsparen könnte (Sie sind hier ganz allein und dürfen ehrlich zu sich sein!).
Einige Krankheiten werden durch Viren übertragen. Je nach Impfstoffhersteller induzieren die gegen sie gerichteten Impfstoffe einen ein bis dreijährigen Schutz durch Antikörper. Andere durch Bakterien übertragbare Erkrankungen, wie etwa die Leptospirose oder die Borreliose erzeugen nur einen etwa ein Jahr anhaltenden Schutz. So kommt es zu unterschiedlichen Intervallen, in denen geimpft wird.
Der Hauptbestandteil der Impfung ist, auch wenn es für manche Besitzer so aussehen mag, nicht die Impfspritze, sondern die ausführliche Untersuchung. Oder können Sie feststellen, wie die Herzfunktion sich entwickelt, ob die Frequenz der Urinierens noch normal ist, ob das Gebiss sanierungsbedürftig, der Blutdruck normal ist, wie gut Ihr Tier noch hört, sieht oder riecht usw.? Außerdem spielt beim ausführlichen Impfgespräch die Ermittlung des individuellen Risikos, eine Krankheit zu bekommen, eine wichtige Rolle. Wie schon weiter oben erwähnt, kann es sogar notwendig sein, gegen bestimmte Erreger halbjährlich zu impfen. Der jährliche Besuch in der Tierarztpraxis ist also weiter fester Bestandteil der tierischen Lebensplanung. Ob und wenn ja, gegen welche Krankheiten geimpft wird, besprechen Sie jeweils individuell mit Ihrer Tierärztin/ Ihrem Tierarzt!
Übrigens: Impfstoffe gegen einzelne Krankheiten sind häufig wesentlich teurer als die bisher häufig gebräuchlichen Kombinationsimpfstoffe. Es kann also sein, dass eine Impfung gegen weniger Krankheiten mehr kostet als die gegen viele.
Katze:
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Auch die zweite Jungtierkrankheit, die Katzenseuche, wird durch ein Virus (Felines Panleukopenievirus, Abkürzung im Impfpass auf dem Aufkleber P ) verursacht. Die Übertragung erfolgt direkt von Tier zu Tier, aber auch indirekt, über Futternäpfe, Kleidung und Transportkörbe. Die Krankheit breitet sich rasend schnell aus. Da das Virus sehr widerstandsfähig ist, bleibt es über Monate ansteckungsfähig und bedroht dann ständig alle ungeimpften Katzen. Das Virus wird sowohl von erkrankten Tieren als auch von Katzen, die die Krankheit überstanden haben, ausgeschieden. Wieder erkranken häufig junge Katzen, aber auch bei älteren Tieren kann diese Erkrankung vorkommen. Die ersten Krankheitserscheinungen treten im allgemeinen 39 Tage nach der Ansteckung auf. Zu ihnen gehören Fieber, Mattigkeit, Appetitlosigkeit Futterverweigerung und Erbrechen. Nach 12 Tagen tritt schwerer Durchfall auf. Der Durchfall kann zu einem starken Flüssigkeitsverlust und damit zu einem gefährlichen Austrocknen des Körpers führen. Durch Zerstörung der weißen Blutkörperchen ist die Abwehrkraft der Katzen so geschwächt, dass zusätzlich andere Viren und Bakterien die Krankheit verschlimmern und im Extremfall zum Tode führen können. In den ersten Lebenswochen sind Katzenwelpen durch die Muttermilch geschützt, allerdings nur, wenn die Katzenmutter gegen die Katzenseuche und Katzenschnupfen regelmäßig geimpft worden ist. Beim Erwerb eines neuen, kleinen Katzenwelpen sollte man also auch einen Blick in den Impfpass der Mutterkatze werfen, damit man weiß, ob ein mütterlicher Schutz besteht. | ![]() |
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