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Herzlich willkommen in der
Kleintierpraxis Neu Wulmstorf |
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KaninchenWissenswertes, damit sie gesund bleiben!
Meerschweinchen dagegen sind, auch wenn es immer wieder gern von Zoohändlern behauptet wird, NICHT als Partner für Kaninchen geeignet, weil diese deren "Sprache" , das Gurren oder Purren, nicht verstehen und die viel kleineren Tiere kurzerhand unterbuttern. Kaninchen werden bei aufmerksamer Fürsorge 6 15 Jahre alt und wiegen zwischen 1 und 3 kg. Zwergkaninchen werden mit etwa 8 Wochen geschlechtsreif und können dann schon Nachwuchs bekommen. Zur Zucht eingesetzt werden sollten sie aber nicht, bevor sie ein halbes Jahr alt sind. Die Tragezeit beträgt 30 - 33 Tage. Kaninchen sind dämmerungsaktiv und daher für Kinder, wenn überhaupt, frühestens ab einem Alter von 12 Jahren geeignet. Da sie tagsüber lieber schlafen, sollte der Käfig nicht in dem Kinderzimmer, in dem gespielt wird, stehen, damit eine artgerechte Haltung gewährleistet wird. Während der Mittagszeit sollte ein Kaninchen unbedingt schlafen dürfen, erst wenn es Abend wird, erwachen die Lebensgeister eines artgerecht gehaltenen Kaninchens. Der regelmäßige tägliche Zeitaufwand für ein solches Tier beträgt etwa 1 - 2 Stunden (bitte sicherstellen, dass Ihnen bzw. Ihrem Kind immer so viel Zeit bleibt, sonst wird die Haltung eines Kaninchens schnell zur Tierquälerei!). Ein Käfig für Kaninchen sollte mindestens 100 x 60 x 50 cm groß sein. Idealerweise sollte das Tier mindestens drei unbehinderte Hoppelsprünge im Käfig vollbringen können. Wünschenswert ist auch eine 2. Etage. Paarweise gehaltene Tiere brauchen mindestens ein Drittel mehr Grundfläche in ihrem Käfig. Jedes Tier benötigt einen eigenen Flucht- und Versteckplatz, also ein bissfestes Haus oder eine Röhre aus Ton. Die Einstreu (nicht-imprägnierte Sägespäne oder besser ein dickes Heupolster) muss mindestens alle 2 Tage erneuert werden, da Kaninchen viel (oft rötlich gefärbten) Urin produzieren. Die Tiere benötigen eine Luftfeuchtigkeit von 60%, deshalb sollten sie nicht in die Nähe der Heizung gestellt werden. Zugluft und Temperaturschwankungen vertragen sie nicht, deshalb hilft es sehr, besonders im Winter, sie in einen warmen Raum zu stellen, bevor das Fenster zum Lüften geöffnet wird. Mindestens 1 mal täglich sollten Kaninchen unter Aufsicht herumlaufen können ( immer dran denken, sie sind Lauftiere, die in ihrer natürlichen Umgebung etliche Kilometer pro Tag zurücklegen!), und zwar mindestens eine halbe Stunde! Ohne diesen Zwang zur Bewegung leiden Kaninchen sonst schnell an Gelenksschäden und, noch viel schlimmer, sie neigen auch zur Verfettung, die ihnen einen frühen, menschenverschuldeten Tod beschert. Während des Freilaufens dürfen sie keine Sekunde aus den Augen gelassen werden, denn sie nagen alle Einrichtungsgegenstände, besonders aber Elektrokabel, an.
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_Vorbeuge
_Wissenswertes
 
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![]() | Die 6 Vorderzähne der Kaninchen und, was viele nicht wissen, auch ihre Backenzähne, wachsen ein Leben lang immer wieder nach. Normalerweise werden diese durch Nage- und Kaubewegungen ständig abgenutzt und passen dann haargenau aufeinander. Werden aber nun die Zähne hauptsächlich mit weichem Futter beschäftigt, das nicht lange und ausdauernd gekaut werden muss ( z.B. mit Möhren, Gurken, getrocknetem Weißbrot, Fertigfutter aus der Zoohandlung), ist die Abnutzung nicht mehr so gleichmäßig. Dann wachsen die nicht exakt aufeinander mahlenden Backenzähne an einer Seite weiter und bilden messerscharfe Spitzen aus, die in die Wangen bzw. in die Zunge schneiden ( Klar, dass das Kaninchen dann nicht mehr fressen mag!). |
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Vorbeugen kann man durch richtige Fütterung: Man füttert fast ausschließlich Heu aus einer Raufe, das muss ausdauernd gekaut werden und dies fördert den Abrieb der Zähne. Die lebenswichtigen Vitamine erhält das Kaninchen in Form von Möhren, Möhrengrün, Kiwi, kleinen Paprikastückchen und Gras immer erst nach getaner Kauarbeit. Käufliche "Leckerchen" wie Joghurtdrops ect. haben nur überflüssige Kalorien, schaden auf Dauer auch der Darmflora und verursachen oftmals lebensbedrohende Blasensteine. Und es gilt: Pro Tag reicht 1 Esslöffel Fertigfutter für ein Kaninchen allemal aus! Frisches Wasser erhalten alle Kaninchen aus einer Tränke, die an der Käfigseite befestigt wird, in einer offenen Schale angebotenes Wasser würde zu schnell verschmutzen. Das Wasser sollte mindestens 1 x täglich gewechselt werden (bei dieser Gelegenheit kann man auch überprüfen, ob der Tränknippel noch durchgängig ist). |
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Für die ausreichende Versorgung mit Kohlehydraten, Eiweißen und Fetten reicht 1 gehäufter Teelöffel Fertigfutter aus der Zoohandlung pro Tag (bitte auf keinen Fall mehr als diese Menge in den Napf füllen!). Denn sonst droht neben dem mangelhaften Zahnabrieb auch noch massives Übergewicht. Ein paar Anregungen für ein Fitnessprogramm mit Ihren Kaninchen finden Sie Kaninchen sind zwar billig in der Anschaffung, aber beileibe nicht im Unterhalt; man sollte also die Folgekosten nicht aus den Augen verlieren: 1) Ein einigermaßen geeigneter Käfig kostet etwa 70 Euro, 2) Einstreu und Futter kosten ca. 2 Euro pro Tag (zum Vergleich: die Haltung einer Katze kostet bei Ernährung mit sehr gutem Futter und der teuersten Einstreu pro Tag ca. 1,50 Euro). |
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Schlecht abgeriebene Zähne können Futter nicht ausreichend zerkleinern, so dass der Stoffwechsel des Tieres die Nährstoffe nicht genügend aufnehmen kann. Abmagerung ist deshalb ein wichtiger Grund, sofort (am selben Tag!!) eine Tierarztpraxis aufzusuchen. Da man wegen des wuscheligen Fells aber nicht früh genug sieht, dass ein Kaninchen dabei ist, abzumagern, sollte UNBEDINGT einmal wöchentlich das Gewicht durch Wiegen auf der Küchenwaage kontrolliert werden, wenn Ihr Tier abnimmt (Gewicht bitte immer notieren!) herrscht Alarmstufe Rot! Ungleichmäßig stehende Zähne schneiden außerdem in die Zunge und die Maulschleimhaut, schmerzhafte und oft tödliche Entzündungen sind die Folge. |
Struppiges Fell und Durchfall sind, ebenso wie verstärkte Atmung oder Augenausfluss, weitere dringende Gründe, Ihr Kaninchen in die Tierarztpraxis zu bringen. Krustige Beläge an den Ohren oder Ekzeme im Fell sollten ebenfalls schnellstmöglich tierärztlich behandelt werden. Sollten Sie einen Befall mit Fliegenmaden feststellen, suchen Sie bitte SOFORT die nächste Tierarztpraxis auf. Falls Sie nicht selbst die Krallen kürzen können, planen Sie bitte auch die regelmäßigen Pediküre-Termine in Ihrem Kalender ein!
Kaninchen benötigen einmal jährlich (am besten im frühen Frühjahr, bevor die Mücken ausschlüpfen) zwei Impfungen, nämlich gegen Myxomatose und gegen RHD.
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Myxomatose ist eine Viruserkrankung, die durch Stechmücken und Flöhe von Wildkaninchen auf Zwerg- und Fleischkaninchen übertragen wird. Dabei ist es unerheblich, ob die Tiere im Haus oder im Garten leben, denn Stechmücken kommen ja überall hinein. Besonders gefährlich leben die Hauskaninchen in der Zeit von April bis Oktober, der Hauptflugzeit der Mücken. Die Krankheit beginnt mit einer Schwellung der Augen und der Augenlider. Bald befällt das Virus den gesamten Atemtrakt und die Kaninchen sterben innerhalb von einigen Tagen an Entkräftung und Atemnot. Eine wirksame Behandlung gibt es nicht, lediglich etwa 1-2% der erkrankten Tiere überleben die Myxomatose. |
RHD wiederum ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung einer blutigen Durchfallform, der Rabbit hemorrhagic disease, die im Deutschen auch Chinaseuche genannt wird. Die Krankheit wird hauptsächlich verbreitet durch Pflanzen, die mit den Ausscheidungen erkrankter Wildkaninchen in Berührung gekommen sind. Überträger ist also vor allem das Heu, das ja jedes Kaninchen täglich fressen muss. Auch über die Luft und über die Einstreu kann das Virus weitergegeben werden. Besonders anfällig sind Kaninchen, die zu mehreren gehalten, und solche, die auf Ausstellungen gezeigt oder erworben werden.
Wie der Name schon sagt, entwickelt sich bei an sichtbarer RHD erkrankten Kaninchen ein blutiger Durchfall, der bei fast allen betroffenen Tieren innerhalb von wenigen Stunden zum Tode führt. Einige erkrankte Kaninchen sterben sogar so schnell, dass sie keine Zeit mehr haben, Krankheitssymptome auszubilden. Auch mit intensiver tierärztlicher Therapie gibt es dann keine Möglichkeit mehr, das Leben eines RHD- Patienten zu retten.
Gegen beide Viruserkrankungen kann man jedes im Haus und im Garten gehaltenen Kaninchen aber wirksam schützen. Da der Organismus eines Tieres 4 Wochen braucht, um ausreichend gewappnet zu sein, empfehlen Tierärzte, die jeweiligen Impfungen Ende Februar bis Ende März verabreichen zu lassen. Nur dann ist ein ausreichender Schutz vor der nächsten Stechmücken Generation zu erwarten. Geimpft werden können alle Kaninchen, die älter sind als 6 Wochen. Eine Myxomatose Impfung kostet etwa 15 bis 25 Euro ( inklusive der allgemeinen Untersuchung ( die in keiner verantwortungsvollen Tierarztpraxis unterbleiben wird), dier Impfung selbst und der Mehrwertsteuer) und sie schützt das Kaninchen ein halbes Jahr lang. Die Impfung gegen RHD (der Preis ist etwa ähnlich) kann gleichzeitig gegeben werden. Dann ist Ihr Kaninchen ein ganzes Jahr lang sicher vor einer Ansteckung.
Übrigens: beide Krankheiten befallen nur Kaninchen, alle anderen Tiere, und natürlich auch Menschen, sind von Myxomatose und RHD nicht betroffen!
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Dr. med. vet. Petra Sindern, Neu Wulmstorf, Mai 2016
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